Ablauf
Reaktionen
Ausblick
Updates
1. Ablauf
Am 2. Juli 2022 fand von 14-16 Uhr eine Demo für die geschlechtsbasierten Rechte der Frau in der Kölner Innenstadt statt.
Da wir bereits als Gruppe versammelt waren, entschied ein Teil der frauenliebenden Partizipantinnen, den wenige Minuten Fußweg entfernten Dyke March zu besuchen.
Hier unsere Kleidung und die Flaggen und Schilder, die wir dabei hatten:
Außerdem „Stop Transing The Gay Away“ und „Lesben haben keinen Penis“ als Pappschilder. Wir stehen explizit hinter der Aussage „Stop Transing The Gay Away“ und wollten das Schild zu keinem Zeitpunkt verstecken. Es hatte sich so geben, dass die Person, die das Schild hielt, es, noch bevor die Orga eintraf, links außen umgedreht auf die Brüstung legte, um die Hände frei zu haben, um sich im Notfall selbst verteidigen zu können. Die anderen Teilnehmerinnen saßen und standen sehr viel weiter rechts an und auf der Brüstung, daher ist das Schild nur auf einem Schwank nach links sichtbar und es entstand leider keine gute Nahaufnahme, auf der wir alle zu sehen waren.
Wir standen bzw. saßen oben auf der Brüstung. Im Folgenden beziehen sich Richtungsangaben wie „links“ oder „rechts“ bis auf in den Bildbeschreibungen auf links oder rechts von der Position eine/r Betrachter/in aus dieser Position aus.
Die Leute im Umzug unter uns zeigten gemischte Reaktionen. Wir bekamen einige Mittelfinger, Kopfschütteln, „Fickt euch!“, „Scheiß TERFs!“ und verwirrte Gesichter, aber auch Applaus und Daumen hoch.
Als einige Transaktivisten unten ansetzten, uns etwas entgegenzubrüllen, konterten wir von oben mit „Lesben haben keinen Penis“.
Zuerst wurde eine den Zug vorne begleitende Gruppe auf uns aufmerksam. Dieses Team werden wir im folgenden als „Soli-Team“ bezeichnen, da sie auf den Zuruf „Soli-Team!“ geschlossen herbeieilten. Wer diesen Zuruf von sich gab, ist unklar.
Es bestand aus mindestens zwei Männern (Mann 1 und Mann 2) und einer Gruppe Frauen.
Auf demselben Dyke March gab es einen „Soliblock“, für den Personen „aller Geschlechter & Sexualitäten“ aufgerufen wurden, sich zu bewerben.
Zu einer Verwechslung zwischen Soli-Team und Dyke March Orga bzw. Ordnerinnen kam es verständlicherweise vor Ort, weil sich diese Gruppen mischten, während das Soli-Team die Orga, wie diese selbst vermerkte1, „unterstützen wollte[…]“. Dazu wollen wir noch kommen.
Das Ordnerinnen-Team trug weiße Armbinden. Unter ihnen waren unseres aktuellen Wissens nach drei Orgafrauen: Annette (in der Mitte), Madeline (links unten) und Maria (vorne mittig, mit Sonnenbrille).
Das Orga- und Ordnerinnen-Team begab sich ebenfalls etwas später über die Treppe links außen zu uns auf die Brücke.
Uns wurde von Seiten des Soli-Teams erklärt, wir hätten „transfeindliche Scheiße […] rumhängen“ und verhielten uns „unsolidarisch“ (Video von der LGB Alliance).
Dann wurde das schwarze DIN-A2-Schild mit der Aufschrift „LESBE homosexuell, nicht queer“ von einer Frau mit weißer Kappe gestohlen. Mann 2 schnitt einer unserer Frauen, die die Verfolgung aufnehmen wollte, den Weg ab, um der Frau mit dem gestohlenen Schild die Flucht zu ermöglichen.
Danach wurde versucht, eine Tasche von uns zu stehlen. An dieser Aktion beteiligte sich ebenfalls wieder Mann 2. Da eine unserer Mitfrauen die Verfolgung aufnahm, wurde der Diebstahl aufgegeben und die Frau, die die Tasche entwendet hatte, warf sie in einen Busch und rannte davon.
Die Orga sprach keiner der an den (versuchten) Diebstählen beteiligten Personen einen Verweis aus oder verwarnte sie. Im Gegenteil: die Frau mit der weißen Baseballkappe kehrte an die Seite der Orga zurück und die Situation eskalierte weiter.
Die Dyke March Orga versuchte jetzt, mit ihrem „Dykes* Against Transphobia! Selbstbestimmung jetzt!!!“-Banner unsere Labrysflagge zu verdecken. Nicht ihr Banner neben unserem herunterzulassen, sondern uns aggressiv, notfalls mit Körpereinsatz, zu verdrängen und uns daran zu hindern, uns an der Brüstung zu zeigen. Unsere auf der Brüstung sitzenden Frauen verließen diese, weil sie einen Sturz befürchteten.
Dabei war sich Dyke March Organisatorin Annette Rösener auch nicht zu schade, die Labrys-Flagge erst mit dem Ellenbogen festzuhalten und dann die die Labrys-Flagge haltende Mitfrau mit dem Ellenbogen wegzustoßen.
Mehrfach zerrten Leute an der Labrys-Flagge, oft mehrere gleichzeitig.
Eine Frau aus dem Soli-Team erklärte der Labrysflaggenträgerin: „Du darfst sie behalten, du sollst sie nur nicht zeigen.“
Das stellte sich als falsches Versprechen heraus. Die Labrys-Flagge wurde während des Übergriffes auf die Flaggenträgerin gestohlen.
Die Labrysflagge ist eine lesbisch-feministische Flagge, deren Symbolik seit den 70er-Jahren im lesbisch-feministischen Kontext gezeigt wird. Die zwei Hälften der Doppelaxt (=Labrys) stehen dabei für die beiden Liebenden weiblichen Geschlechts und die Vulvalippen. Außerdem soll die Doppelaxt als Waffe von den Amazonen genutzt worden sein. Lila ist die Farbe des Feminismus. Das schwarze Dreieck soll an die Kennzeichnung erinnern, die u.a. weibliche Homosexuelle in den Konzentrationslagern des dritten Reiches zur Erkennung tragen mussten.
Bittere Ironie ist es also, dass wir, während die Labrysflagge auf der Brüstung wehte, von einem unbekannten Mann als „Untermenschen“ beschimpft wurden (im Video Lesben bei #dykemarchcologne tätlich angegriffen bei Minute 13:12).
Genauso bitter ironisch, wie die Versuche, uns im Nachhinein als „rechtsradikal“, „Faschos“ oder „Nazis“ zu brandmarken, um uns zu diskreditieren (dazu ebenfalls später mehr).
Zur endgültigen Eskalation kam es, als sich eine Frau mit mittellangen blonden Haaren und schwarzem Shirt der die LGB-Regenbogenflagge haltenden Frau von hinten näherte. Sie ergriff das „Lesben haben keinen Penis“-Schild.
Die LGB-Flaggenträgerin verließ die Brüstung, um das Schild zurückzuholen, war aber zu langsam; die Frau zerriss es. Nach den folgenden Übergriffen rief sie daher: „Ihr könnt immer nur kaputt machen!“.
Die LGB-Flaggenträgerin sprach die Frau, die das Schild zerrissen hatte, an, um zu fragen, was das solle.
Daraufhin griff eine andere Frau mit kurzen platinblonden Haaren an. Sie packte die LGB-Flaggenträgerin, die versuchte, sich aus dem Griff zu lösen. Die Ordnerin mit der Sonnenbrille verließ ihren Platz und stellte sich neben die Angreiferin.
Zur gleichen Zeit kam es links davon zu einem zweiten Übergriff. Wohl durch die Gewalt der Frauen des Soli-Teams ermutigt, ging Mann 1 (gestreiftes Hemd, maskiert, mit „D*MC“-Sticker auf der Maske) mit erhobener Faust und sichtbar aggressiv zuerst in Richtung der LGB-Flaggenträgerin, schlug auch mehrmals in die Luft,
drehte dann um und stieß die Labrys-Flaggenträgerin, die sich halb zur LGB-Flaggenträgerin umgedreht hatte und die deeskalieren wollte, von der Seite mehrfach unprovoziert brutal nach hinten.
Dann ergriff er ihren rechten Arm am Handgelenk, während er sie unter seinem rechten Arm in den Schwitzkasten nahm.
Ein Schwitzkasten ist eine potentiell lebensbedrohliche Situation. Wenn die Blutzufuhr zum Hirn unterbrochen wird, kann das zu Ohnmacht und Hirnschäden führen. Außerdem kann es zu Verletzungen an der Halswirbelsäule kommen. Der Angreifer war dabei gut einen Kopf größer als die angegriffene Lesbe.
Dabei sagte der Mann „Ganz ruhig, ganz ruhig.“
Kaum war die LGB-Flaggenträgerin frei, wurde sie von der Frau mit der weißen Kappe, die auch schon das schwarze Schild entwendet hatte, von hinten angegriffen. Die Frau mit der weißen Kappe packte sie an den Ellenbogen und drückte sie nach unten.
Nachdem die LGB-Flaggenträgerin es schaffte, sich innerhalb des Griffes um 180° zu drehen, schlug ihr die Angreiferin mit offener Hand von vorne erst gegen den Hals
und dann den Unterkiefer. Bei dem zweiten Schlag wurde ihr Kopf ruckartig zurückgeschleudert.
Daraufhin erhob die LGB-Flaggenträgerin zur Abschreckung die Faust – ohne zuzuschlagen, wohlgemerkt – was ihre einzige Möglichkeit war, die zweite Angreiferin zu stoppen.
Als sie realisierte, dass kein Schlag folgen würde, griff die zweite Angreiferin noch einmal nach dem Hals der LGB-Flaggenträgerin, doch die stoppte ihren Arm. Die LGB-Flaggenträgerin entfernte sich daraufhin aus der Situation.
Die Labrys-Flaggenträgerin schaffte es, sich aus dem Griff zu befreien, indem sie den Mann mit der freien Hand reflexartig packte. Daraufhin lockerte er den Würgegriff.
Mit der Realisation, dass sie wieder frei war, lies die Labrys-Flaggenträgerin den Mann auch los. Ihr wurde von der Orga nicht geholfen, obwohl die Orgafrau mit der grauen Kappe direkt neben ihr stand. Dieselbe Orgafrau hatte im Jahr zuvor auch schon rechtswidrig versucht, Schilder von uns zu entwenden.
Danach wurde der Angreifer von den Umstehenden getröstet.
Die Vorstellung von „Deeskalation“ der Orga war hier, die Angreiferin der LGB-Flaggenträgerin zu „schützen“ und uns natürlich mit ausgebreiteten Armen von der Brüstung fern zu halten, wo wir unsere Flaggen hätten zeigen können.
Keine/r der Angreifer/innen wurde von der Orga entfernt oder ermahnt.
Der Mann erlebte keinerlei Konsequenzen für diesen gewalttätigen und potentiell lebensbedrohlichen homophoben Übergriff. Stattdessen kehrte er völlig frei zu Orga- und Soli-Team zurück.
Wir verließen den Platz und beschlossen, alles unverzüglich bei der Polizei anzuzeigen.
Acht von uns erstatteten Sammelanzeige, unter anderem wegen Raubes, Diebstahls, vorsätzlicher einfacher Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung. Uns wurde gesagt, wir seien wahrscheinlich Opfer eines anti-lesbischen Hassverbrechens geworden.
2. Reaktionen
Die Instagram-Influencerin Ulla Scharfenberg, oder der_hase_im_pfeffer (rund 21 tsd. Follower auf Instagram), applaudierte den Übergriffen und Diebstählen.
Dass wir Gewalt „provoziert“ hätten, wie nicht nur von Hase im Pfeffer, sondern auch vom Dyke March Köln und dem Lesbenring e.V. (gelikt vom Queerbeauftragten Herrn Lehmann) behauptet,
impliziert zwei Dinge:
dass wir es mit einem gewalttätigen Gegenüber zu tun haben, das sich zu Gewalt „verleiten“ lässt – ein Eingeständnis zur eigenen Gewalttätigkeit also.
dass offen und laut homosexuell zu sein und für Homosexualität einzustehen, exklusiv zum gleichen Geschlecht hingezogen geboren zu sein und dazu öffentlich zu stehen, eine „Provokation“ ist, auf die es angemessen ist, mit Gewalt zu reagieren.
„Terf“ bzw. „TERF“ ist eine frauenfeindliche2 und lesbenfeindliche3 Beleidigung, die Gewalt gegen Frauen, insbesondere Feministinnen und homosexuelle Frauen, legitimiert und keine politische Position.
Zur Berichtigung von Falschaussagen seitens der „Dyke* March Köln“ Orga im Schwulissimo
Hierin behaupten sie, dass wir „Hand in Hand mit Rechtspopulist*innen und christlichen Fundamentalist*innen[...]“ arbeiten. Weder die einzelnen Frauen, die am 2. Juli in Köln dabei waren, noch der WDI Deutschland noch die LGB Alliance arbeiten mit Rechtspopulist/innen oder christlichen Fundamentalisten/innen zusammen. Der WDI steht für die geschlechtsbasierten Rechte von Mädchen und Frauen ein und die LGB Alliance für Menschen, die gleichgeschlechtlich angezogen sind. Haltlose Anschuldigungen wie diese dienen nur dazu, lesbische Feministinnen und Opfer von Übergriffen zu diskreditieren, sodass keine/r uns mehr zuhört, aus Angst, dann selbst als rechts zu gelten. Das ist eine Taktik, um den Diskurs zu lenken und Geschlechterrollen ablehnende (= genderkritische) Frauen mundtot zu machen.
Außerdem wird in dem Artikel ausgelassen, dass, sobald wir lediglich mit unseren Schildern und Flaggen auf der Unterführung saßen, uns Mittelfinger sowie ausbuhende und anderweitig feindselige Ausrufe entgegengebracht wurden; von uns ging die verbale Provokation also nicht aus. Entgegen der Behauptungen der Orga haben nicht wir die Situation „körperlich eskalier[t]“.
Von oben aus hatten wir keinen Einfluss auf den physischen Ablauf des DMC. Als Orga und Soli-Team sich entschloßen haben, ihre Marschroute zu verlassen, sind sie aktiv zu uns nach oben gegangen, es war also ihrerseits eine aktive Intervention. Die Orga hatte nicht vor, Gespräche zu führen o. ä. So geht keine Deeskalation.
Berichtigung der Stellungnahme des Orga-Teams zu der transfeindlichen Störaktion vom „Dyke* March Cologne 2022“
Die „Dyke* March“ Orga ist nicht konsistent in ihren Aussagen und Werten. Sie schreiben, dass ihr Konzept zum Ziel hat, „Störungen“ gewaltfrei zu deeskalieren. Die Angriffe von Teilnehmer/innen in Form von Diebstählen und versuchten Diebstählen haben sie gebilligt. So haben sie dabei nur zugesehen und haben, mit einer Ausnahme, nicht mal versucht, einzuschreiten, noch nicht einmal verbal. Außerdem haben die Ordnerinnen, als sie ihr Banner über die Labrys-Flagge hängen und uns von der Brüstung drängen wollten, eine unserer Frauen u.a. mithilfe des Ellenbogens aggressiv zur Seite gedrängt. Durch ihr Agieren, durch ihr Gerempel haben sie einen Sturz von auf der Brüstung sitzenden Frauen riskiert.
Des weiteren verschweigen sie, dass ein männlicher Teilnehmer die gleiche Frau, die von einer Orgafrau körperlich angegangen wurde, runtergerissen und ihr Genick zwischen seinem Arm, in seinem Ellbogen fixiert hat. Eine sehr gefährliche und bedrohliche Situation, die Bewusstlosigkeit, anhaltenden gesundheitlichen Schaden oder Schlimmeres hätte mit sich ziehen können und aus der die Labrys-Flaggenträgerin sich selbst befreien musste.
Anders als von der Orga dargestellt hat die LGB-Flaggenträgerin die Faust ohne Notwendigkeit von Außeneinwirkung sofort wieder gesenkt; „Wir stellten uns jeweils mit ausgebreiteten Armen dazwischen [...]“ impliziert hier erstens ebenfalls falsch beidseitige Gewalt, zweitens erfolgte diese Geste erst, als die LGB-Flaggenträgerin bereits die Situation selbst deeskaliert hatte.
Der Orga war es offensichtlich wichtiger, ihr Banner d.h. ihre Ideologie zu zeigen, als sich um die Angriffe auf Lesben direkt neben ihnen zu kümmern.
Der Mann wurde von der Orga nicht festgehalten, noch wurde die Polizei gerufen, um seine Personalien aufzunehmen.
Die Orga verzerrt außerdem den Begriff „Feindlichkeit“. Keine unserer Äußerungen beinhaltete eine feindselige Aussage.
Das Schild „stop transing the gay away“ gehörte einer Detrans-Frau. Viele Aussteigerinnen des Transgender-Kults4 berichten davon, dass ihr Umfeld sie dazu brachte zu denken, sie seien „im falschen Körper“, da sie gleichgeschlechtlich angezogen sind und die gesellschaftliche Homophobie verinnerlicht hatten. Dieses Schild berichtet also von der persönlichen Betroffenheit einer jungen Frau, die Leid unter der homo-aversiven Gesellschaft erfahren hat.
Doch das war natürlich nicht das einzige Schild, mit dem die Orga ein Problem hatte:
„Davon abgesehen bringt natürlich auch die Regenbogenflagge mit der Aufschrift ‚LGB‘ […] die Haltung der Störer*innen deutlich zum Ausdruck.“
Unsere Gruppe bestand ausschließlich aus Frauen.
„Die Plakate umfassten außer dieser Schriftzüge auch die Hashtags ‚#LesbenXX‘ und ‚#GettheLout‘, wie auf sämtlichen Aufnahmen zu sehen ist. Das sind deutliche Verweise auf transfeindliche Positionen.“
Nein, es sind deutliche Hinweise auf unsere Homosexualität und Zugehörigkeit zur Community gleichgeschlechtlich liebender Menschen (LGB), nicht zur sogenannten „queeren“ Community. Queer vom englischen „queer: krank, seltsam“, einer in den USA immer noch gängigen Beleidigung für Homosexuelle.
Botschaften, die währenddessen auf dem Dyke March Köln offensichtlich erwünscht waren und die von der Orga scheinbar nicht als feindselig eingestuft wurden:
Die Benennung dessen, was eine Lesbe ist, ist nicht „feindlich“. In einer Welt, die sich durch Sprache verständigt, braucht es Begriffe und dazugehörige Definitionen. Aussagen wie „Get the L out“ und „Frauen sagen Nein“ sind eine Reaktion auf die in LGBTQ+ bestehende Vergewaltigungskultur. Die Vergewaltigungskultur von Männern, die behaupten, Frauen zu sein, gegenüber Lesben, nennt sich Cotton Ceiling, ein von einem Mann, der sich selbst Lesbe nennt, geprägter Begriff. Cotton Ceiling bedeutet „Decke aus Baumwolle“ (wie die Zimmerdecke), eine Anspielung auf die „Glass Ceiling“. Diese Männer behaupten, vor einer schier undurchdringlichen Barriere, die durchbrochen werden soll zu stehen.
Die „Cotton Ceiling“ meint die Unterwäsche von Lesben.
Männer bezeichnen sich als lesbisch und nötigen Lesben zu sexuellen Interaktionen mit ihnen, da alles andere „Diskriminierung“ sei. Das ist ein verbreitetes Problem in der LGBTQ+ Szene, in der gilt: „Transfrauen sind Frauen“. Somit wird verlangt, dass Frauen, die nur zu Frauen sexuell hingezogen sind, „Transfrauen“ aka Männer als „Sexualpartnerinnen“ anerkennen und mit ihnen schlafen sollen. Damit einher geht die emotionale Erpressung, als „transfeindlich“ diffamiert zu werden und die Gefahr, aus der eigenen Community ausgegrenzt zu werden, wenn eine lesbische Frau nur das eigene Geschlecht daten möchte.
Wir waren vor Ort, um sichtbar als Lesben zu sein und gegen die Zugänglichkeit lesbischer Räume für jeden zu stehen, denn wir benötigen und verdienen einen Platz, der nur für uns homosexuelle Frauen existiert. Diesen kann es nur geben, wenn er eindeutig definiert ist.
Wir fordern einen eigenen Raum für gleichgeschlechtlich liebende Mädchen und Frauen und wünschen uns eine Gesellschaft, in der die Interessen und Bedürfnisse von Mädchen/Frauen und (körpermodifizierenden) Männern koexistieren können.
Wir fordern von Transaktivisten, die Verharmlosung des Nationalsozialismus zu unterlassen.
Wir fordern von der Dyke March Orga Köln, sich öffentlich gegen die Angriffe auf uns zu positionieren und Fehler im eigenen Handeln einzuräumen.
Von uns ging zu keinem Zeitpunkt Gefahr aus, trotz der massiven Bedrohungen und Angriffe, denen wir ausgesetzt waren. Bislang ist unklar, wie die Orga mit den Angreifer/innen in Verbindung stehen. In ihrem Statement schreiben sie von „Menschen, die uns unterstützen wollten“, was angesichts der gefährlichen Angriffe gegen uns ein bösartiger Euphemismus ist. Eine Orga, die sich als engagiert für Lesben begreift, darf eine Attacke auf eine lesbische Frau durch einen Mann nicht dulden.
Sollte das nicht geschehen, fordern wir den Rücktritt der Dyke March Orga, da sie ihrer Aufgabe nicht länger gerecht wird. Dann ist der Dyke March Cologne kein sicherer Ort mehr für Lesben.
3. Ausblick
Wir haben beschlossen, als der Real Dyke March von nun an regelmäßig Dyke Marches zu besuchen, auch wenn wir uns dadurch in körperliche Gefahr begeben.
Von Rufmord5 bis Mord6 sind sich Transaktivisten in der Vergangenheit für kein Vergehen zu schade gewesen.
Daher wollen wir als Lesben ein starkes Zeichen gegen dieses Verhalten setzen, für unsere Community.
Wir sind der echte Dyke March, denn eine „Dyke“ ist eine Kampflesbe; das ist eine Lesbe, die furchtlos für ihre Rechte kämpft, die Nein zu Männern sagt und dieses Nein verteidigt.
#LesbenSagenNein
4. Updates
Ab 1. September 2022 hat die DMC-Orga mehreren Organisationen, die über die Geschehnisse am 2. Juli berichtet haben, eine Unterlassungserklärung zukommen lassen.
Der WDI Deutschland hat außerdem noch Videomaterial veröffentlicht, doch leider wurde der WDI Deutschland Twitter-Account gesperrt. Hier könnt ihr für die Entsperrung des WDI Twitter-Accounts spenden:
Vor 40 Jahren hiess das "Heterror". Das ist es immer noch. Es geht aus von den evangelikalen Christen in der USA, die auch die Lehre von der Evolutionstheorie an den Schulen verbieten oder verbieten lassen wollen. Sie wollen wie andere religiöse Fundamentalisten Lesben und Schwule einer medizinischen Zwangsanpassung an traditionelle Geschlechtsrollen unterwerfen.
Offenbar gelingt es ihnen vielen Menschen vorzumachen das sei eine besonders fortschrittliche Idee.
Ich bin auch Hetero-Mann. Ich habe angefangen, mich mit (rad) Feminismus zu beschäftigen, als ich einmal als transfeindlich beschimpft wurde, weil ich äußerte, nichts mit einer Frau mit Penis (egal welcher Art) anfangen zu wollen. Seitdem komme ich aus dem Kopfschütteln um diese seltsame Bewegung nicht mehr raus. Transrechte ja, aber doch nicht zu Lasten anderer marginalisierter gruppen - und erst Recht nicht unter kompletter Verweigerung von biologischen tatsachen.