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„Lesben-Aufstand“: Unser Statement zum Dyke March Hamburg am 5. August 2022

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„Lesben-Aufstand“: Unser Statement zum Dyke March Hamburg am 5. August 2022

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Sep 8, 2022
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„Lesben-Aufstand“: Unser Statement zum Dyke March Hamburg am 5. August 2022

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Dem Dyke March Hamburg 2022 ging die Ankündigung voraus, Markus „Tessa“ Ganserer, ein mit einer Frau verheirateter Mann, Vater zweier Kinder und Bundestagsabgeordneter, der in der Vergangenheit schon oft durch frauenverachtendes Verhalten auffiel, würde auf dem Dyke March Hamburg sprechen.

Markus Ganserer. Auf seiner Brust steht „HEY!“, seine Hose sagt „STOP LOOKING AT MY DICK“.

Dementsprechend eines unserer Schilder:

Auf dem Schild steht „DEINE PRONOMEN SIND MIR EGAL, MARKUS“.

Letztlich tauchte Markus Ganserer trotz „voller Solidarität“ von Hamburgs Bürgermeisterin Katharina Fegebank auf dem Dyke March nicht auf.

Den Marsch begleitete dieses Mal eine Gruppe sogenannter parlamentarischer Beobachter/innen, d.h. Abgeordnete, deren Aufgabe es eigentlich sein soll, ein Auge auf die Polizei zu haben, falls es von der Polizei zu übergriffigem Verhalten gegen Demonstrant/innen kommt (das ist später noch wichtig).

enby_galactic_transtastic
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Die Gruppe der insgesamt vier parlamentarischen Beobachter/innen bestand aus Farid Müller (ganz links im Bild) von den Grünen Hamburg, der außerdem Sprecher für Queerpolitik ist, Miriam Block von den Grünen Hamburg (mittig), die „Queer-Feminismus“ als eines ihrer Schwerpunktthemen sieht und die selbst daran mitgewirkt hat, dass das Frauenstatut der Grünen potenziell jeden Mann mit einschließt; „Von dem Begriff ‚Frauen‘ werden alle erfasst, sie sich selbst so definieren.“

1
Ganz rechts im Bild ist @ruthannover. Zu ihr konnten wir nichts näheres finden; wir vermuten, dass es sich um eine Freundin von Frau Block handelt. Dr. Carola Ensslen, queerpolitische Sprecherin von der Linksfraktion Hamburg, Fachsprecherin für Flucht und Migration, Verfassung und Queer, Mitfrau im Ausschuss für Gleichstellung und Antidiskriminierung, ist nicht im Bild.

Auf dem Bild im Hintergrund ist Herr Kost.

Der Dyke March begann und war ungewöhnlich schnell unterwegs. Wir beschlossen, uns auf dem Abschlussplatz zu versammeln und dort unsere Schilder und Banner zu zeigen, doch war der Umzug so schnell, dass er uns aufholte und an uns vorbeizog.

Dabei sah uns eine den Marsch begleitende Gruppe Polizist/innen in der Seitengasse. Die Polizist/innen gingen auf uns zu und fragten uns, was wir hier täten.

Uns wurde erklärt, dass man schon vor uns gewarnt worden wäre. Auf unsere Versicherung hin, dass wir uns friedlich verhalten würden, wie immer, wurde uns die reguläre Teilnahme gestattet und die Gruppe Polizist/innen führte uns in den Zug hinein.

Die Polizei spricht uns an und gestattet uns die Teilnahme. Ein Ausschnitt: „Ich werde Sie nochmal darauf hinweisen, Sie dürfen teilnehmen. Das Ganze friedlich, bitte. Ich weiß, wozu Sie gehören, ich hab mich da- oder wir wurden bisschen informiert. Deswegen, Sie haben eine andere Meinung, ist auch voll okay. Friedlich mitlaufen.“ „Ja.“ „Wollen Sie sich am Ende anschließen? Dann gebe ich das so weiter.“ „Wir wollen einfach ganz normal mitlaufen.“ „Wenn ich Ihnen einen Vorschlag machen darf, warten Sie, bis die Masse durch ist und dann schließen Sie sich am Ende an.“ „Wir wollen einfach ganz normal mitlaufen, mittendrin ist doch genau dasselbe?“ „Dann von mir die äußerste Bitte, einfach friedlich.“ „Ja, natürlich.“ „Auf keine Diskussionen einlassen, Teilnehmende- sollte es da Probleme geben, werden wir einschreiten müssen und das wollen wir beide nicht, glaube ich. Oder?“ „Wir sind auf jeden Fall friedlich.“ (Siehe Video von Radfem Berlin.)
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RadFem_Berlin @BerlinRadfem
dass wir uns dort anschließen, obwohl sie uns vorher klar gesagt hat, dass die Organisatoren sie angewiesen haben, uns genau im Auge zu behalten.
8:38 PM ∙ Aug 13, 2022
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Wie sich herausstellte, was wir zu dem Moment allerdings nicht wussten, wurden wir in Richtung des „enby:galactic + trans:tastic“-Blocks geführt.

Zu den ersten Anfeindungen kam es sofort: Eine Frau sagte zu uns „Digga, verpisst euch von der Demo, ihr scheiß Fotzen.“ und stieß eine Lesbe von hinten.

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RadFem_Berlin @BerlinRadfem
Der Kost-Block machte ein paar Posts für Instagram, um die "Opferrhetorik" zu inszenieren, die immer weniger Menschen glauben, also müssen wir uns am Ende bedanken.
8:39 PM ∙ Aug 13, 2022
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Lange liefen wir nicht mit. Wenige Meter weiter bogen wir in die Danziger Straße ein. Direkt darauf kam der weiter vorne in der Straße den Umzug führende Wagen zum Stehen und hielt damit den Umzug an.

Der Zug kommt nach Steindamm beim Einbiegen in die Danziger Straße zum Stehen.

Je länger wir standen, desto aggressiver wurden die uns umgebenden Transaktivisten.

„Cornelia“ Kost, ein Mann und Grünen-Mitglied, hielt hinter uns über ein Megafon vor dem „enby:galactic + trans:tastic“-Banner eine Rede.

In der Gertigstraße aufgenommenes Bild vom „enby:galactic + trans:tastic“-Block, der Ecke Steindamm/Danziger Straße hinter uns steht. Via Twitter @AlexandraBoisen.

Ebenfalls im „Transblock“ vor Ort war „Maya“, ein Mann, der sich ‚Lesbe‘ und ‚Mutter‘ nennt und der online schon durch Aussagen wie diese aufgefallen ist:

Zum Wort „TERF“: terfisaslur.com oder terfstillmeanslesbian. Quelle bzw. Quelle.
Quelle links oben. Quelle rechts oben. Quelle links unten. Quelle rechts unten.
Quelle bzw. Quelle.

Der folgende Übergriff wurde von Miriam Block, einer anwesenden parlamentarischen Beobachterin, so in einem Interview mit „enby:galactic + trans:tastic“ beschrieben: „Es gab einen kleinen Moment, wo eine [sic!] Person vom Rand versucht hat, eine Fahne wegzunehmen von den Personen, die da in die Demo reingegangen sind und das war dann der Moment, an dem die Polizei die [den echten Dyke March] umstellt hat.“ (Minute 10:11)

2

Wie „klein“ dieser Moment war, ist wohl subjektiv, auf jeden Fall war er kurz und brutal.

Ungefähr fünf Personen griffen zusammen koordiniert den vorderen Teil unserer Gruppe an, unter ihnen zwei Männer, die, wie eine hinten stehende Frau aus unserer Gruppe es gesehen hat, von hinten kamen und zwei unserer Frauen von hinten festhielten.

Sie versuchten, unser großes schwarzes Banner zu zerstören. Eine Frau kam von hinten, riss das Banner nach unten und versuchte, die es haltenden Bambusstöcke zu zerbrechen, die allerdings nicht nachgaben. Sie verdrehte das schwarze Banner, wie um es auszuwringen. Während ihre Kompliz/innen schon wieder davongerannt waren, kratzte dieselbe Frau eine lesbische Frau, die hinter dem Banner gestanden hatte, erst am Arm und schlug dann an ihrem Gesicht vorbei, so dass die angreifende Frau die Lippe der Lesbe traf.

Orgafrau Miriam Wagner in der ersten Reihe, wie sie uns während des Übergriffes filmt. Wer Videomaterial von den Übergriffen hat, kann es uns gerne zusenden unter therealdykemarch@protonmail.com.
Links: der mehrfach zerbrochene Stock, der oben das Banner stabilisiert hat. Rechts: das lädierte Banner nach den Übergriffen.
Ein Kratzer am Arm als Resultat des Übergriffes durch Transaktivist/innen. Am nächsten Tag war die Stelle verfärbt und geschwollen. Wir haben bei der Polizei für den Übergriff Anzeige erstattet.
Rechts ein Instagram-Beitrag vom Dyke March Hamburg.
Die Polizei führt die Angreiferin mit den hellrosafarbenen Haaren, die den Schlag ausgeteilt hat, ab.

Wir hatten nur wenige Sekunden Zeit, uns wieder zu sammeln. Die uns umgebende Menge fing jetzt an, stetig anschwellend „TERFs go home!“ zu brüllen.

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RadFem_Berlin @BerlinRadfem
Ich war dabei und habe die Aggressivität der Transaktivisten zu spüren bekommen. Gegen eine Angreiferin, die mich geschlagen und tief gekratzt hat, musste eine Anzeige bei der Polizei erstattet werden.
8:46 PM ∙ Aug 13, 2022
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Daraufhin kesselte die Polizei uns ein und stieß uns von der Straße herunter. Dies wurde vom Gejohle und dem Beifall der Außenstehenden begleitet. Wir wurden wie Aggressorinnen von der Polizei aus dem Zug geholt, obwohl die Polizei den Übergriff genau beobachtet haben muss, da sie sich die ganze Zeit in unserer Nähe befand und sogar eine der Angreiferinnen festhielt.

Ein Polizist gibt das Signal und den Befehl zum Einkesseln.

Eine 79-jährige Lesbe, die Teil unserer Gruppe war, wurde mehrfach brutal von der Polizei gestoßen und bekam Angst. An der Seite angekommen rief ein Polizist „An die Wand!“. Schließlich standen wir an der Seite, während die Polizei uns umringte.

Der von der Polizei eingekesselte echte Dyke March, zwei lachende Männer aus dem „Transblock“ rechts daneben.
Wer hat wirklich die Demo gestört und gestoppt?

Wir mussten unsere Ausweise abgeben. Eine Frau, die ihren Ausweis vergessen hatte, wurde durchsucht. Zwei junge Frauen, die uns an der Seite stehen sahen, fragten die Polizei, wofür wir hier festgehalten würden, worauf es als Antwort hieß, wir hätten die Pflicht gehabt, uns als Versammlung anzumelden; obwohl wir Teilnehmerinnen der Demo waren und von der Polizei die explizite Teilnahmeerlaubnis bekommen hatten. Außerdem würden wir die Demo „stören“.

Eine Gruppe Jungs im Alter von etwa 13 Jahren sagte uns, sie hätten alles genau beobachtet und ob sie als Zeugen dienen könnten. Außerdem fragten sie, warum wir angegriffen worden seien?

Wir mussten außerdem eine Spontandemo an der von der Polizei gewählten Stelle anmelden (die Alternative wäre strafrechtliche Verfolgung wegen einer unangemeldeten Versammlung gewesen). Trotz Spontandemo wurde uns von der Polizei gesagt, wir müssten warten, bis der Umzug komplett vorbeigezogen wäre und dürften so lange unsere Schilder und Banner nicht zeigen. Bis 19 Uhr, also bis Ende der Demo, dürften wir außerdem die Danziger Straße nicht betreten.

Um 19 Uhr holten wir uns bei der Polizei die Erlaubnis ein, oben am Endplatz des Umzuges Flyer zu verteilen. Dies wurde uns gestattet, solange wir unsere Schilder und Transparente nicht zeigten oder hochhielten. Der Polizei auf dem Karl-von-Ossietzky-Platz wurde per Funk informiert.

So begaben wir uns als Gruppe zum Endplatz. Dort waren immer noch eine Menge Leute und eine Menge Polizist/innen versammelt.

Wir versuchten, Flyer zu verteilen. Die meisten wurden zerrissen und uns wurden Mittelfinger gezeigt.

Die Flyer.

Zwei Frauen wurden auf dem Endplatz der Demo von einem aggressiven Mann in Stöckelschuhen und Rock belästigt (siehe Video von Radfem Berlin). Er drängte die Lesbe, die Flyer verteilte, zurück und fasste sie dafür auch über der Brust an. Als eine zweite Frau ihm den Rücken zuwandte, ging er aggressiv auf sie zu und brüllte „HEY!“, woraufhin mehrere umstehende Frauen uns befahlen, die Handys wegzupacken. Eine Gruppe Polizisten ging auf uns und den Mann zu, schritt aber nicht ein. (Siehe Video von Radfem Berlin, oder hier in voller Länge mit englischen Untertiteln).

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RadFem_Berlin @BerlinRadfem
#DykeMarchHamburg #LesbenStehenAuf #MarkusIstNichtLesbisch
2:45 PM ∙ Aug 7, 2022
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Die Lesbe, die der Mann gerade noch bedrängt hatte, sprach die Polizei gleich darauf sofort an. Sie würde „Umweltverschmutzung“ betreiben und müsse deshalb alle Flyer auf dem Boden wieder an sich nehmen.

Der Mann im Rock fragte uns aggressiv nach unserem Alter, unseren Namen und unserem Wohnort. („Wie alt bist du?“ „Wie heißt du?“ „Woher kommst du?“).

Unsere Frau hält ein Handy zum Filmen mit der linken Hand. Eine Person kommt von hinten, um ihr das Handy zu entreißen. Derselben Person gehört die Hand rechts am Handy. Links unten ist die Hand zu sehen, die am Handy zerrt. Rechts in blau der zugehörige Ärmel. Dazu der Befehl „Handy runter!“. Die Polizei steht in unmittelbarer Nähe, aber agiert nicht, spricht die Person auch nicht an. Später verdeckt die Person nochmals eine Handykamera und befiehlt „Das Handy runter.“
Hier wird versucht, mit Kamera eine unserer Handykameras zu verdecken. Wir sehen, dass es sich um einen etwas anderen Blickwinkel handelt. Umstehende Transaktivisten versuchen, uns alle am Dokumentieren zu hindern.

„Seid ihr bekloppt oder wie zu spalten?“

„Wir spalten doch nicht? Wir möchten unsere eigenen Räume haben.“

„Hier gibts eine konservative Existenz von Weiblichkeit.“ „Ihr diskriminiert mich.“ „Nur weil ich als Mann geboren wurde, habe ich nicht das Recht, hier zu sein?“

Daraufhin von mehreren Frauen wieder die Aufforderung, unsere Handys auszumachen.

Eine befreundete Person des Mannes mit Stöckelschuhen mit grauer Kappe erklärte auch der Lesbe, die der Mann im Rock gerade eben noch belästigt hatte, der Mann im Rock sei „tausend mal weiblicher“ und „tausend mal schöner“ als sie, während der Mann im Rock über das „weibliche Gefühl“, das er in sich trüge, referierte.

Nachdem die Person mit grauer Kappe die Flyer auf dem Boden weggekickt hat, sagt sie zu uns, wir wären „TERFs“, die nichts merken würden, „einfach nur bescheuert“ und „richtig dumm“. Und dass Männer wie der Mann im Rock, die „tausend mal weiblicher“ wären als wir, mehr Recht als wir hätten, auf Dyke Marches zu gehen. Offensichtlich ist die Person etwas angetrunken.
Auf dem Schild steht „Mehr Liebe für Nacktmulle!“ in einer Sprechblase. Hierbei soll es entgegen unserer ersten Vermutung laut eigener Aussage um die Tiere gehen und nicht um eine Penis-Anspielung.
Vgl. von der LGB Alliance Deutschland geteilte „Fanpost“.
Eine weitere Frau versucht, uns am Filmen zu hindern.

Eine Frau ging sehr aggressiv zu der kleinen Gruppe Frauen, die vor den beiden Männern stand, drängte sich in die Gruppe hinein, hielt den Frauen ihr Handy ins Gesicht und sagte „Ich kann eure Menschenrechte auch verletzen.“

Die Polizei beschloss jetzt, den Platz zu räumen, also sammelten wir uns und gingen um die Ecke. Die Gruppe mit den zwei aggressiven Männern und der aggressiven Frau folgte uns. Vor einer Bar um die Ecke diskutierte der Mann im Rock abermals mit einer von uns, nannte sie dabei „dumm“ und „unterentwickelt“.

Unsere Gruppe machte sich nach kurzer Pause auf Richtung Hauptbahnhof. Nach einer Weile fiel uns auf, dass dieselben Leute dort wieder in einer Gruppe mit etwas Abstand zu uns standen. Inzwischen war es dunkel geworden.

Wir ließen den Tag in einer Bar ausklingen. Entgegen gegenteiliger Behauptungen sind wir aus keiner Kneipe geflogen; es stellt sich allerdings die Frage, woher unser Versammlungsort so genau bekannt war. Scheinbar wurden wir weiterhin beobachtet.

Gruppenfoto, nachdem die Polizei uns aus der Demo entfernt hatte und der Dyke March vorbeigezogen war. Von links nach rechts: „Die Zurückweisung des eigenen Körpers ist keine Identität. Wir werden nicht im falschen Körper geboren, sondern leben in einer homophoben und sexistischen Gesellschaft. #neinzumSelbstbestimmungsgesetz“, „I LIKE WOMEN NOT MEN“, „DEINE PRONOMEN SIND MIR EGAL, MARKUS“, „Radfems wehren sich“, „Homosexualität ist keine Genitalpräferenz #LesbianErasure“, „Lesbian noun A homosexual adult human female“, „you never need to apologize for not liking dick | Dyke March Hamburg 2022“, „LESBE Homosexuelle Person weiblichen Geschlechts #LesbenXX #GetTheLOut #FrauenSagenNein“.
„LESBIAN NOT QUEER“, „Vulva power“, „ANDREA ♀ DWORKIN WAS RIGHT!“ Außerdem als Schild „Lesben haben keinen Penis“.
Vgl. Ricarda Obrikat-Schulz von der Dyke March Hamburg Orga beim Basteln eines „FCK TRF“, also „FUCK TERF[s]“-Schildes vor dem Dyke March Hamburg.

„Angriff“

Mehrfach wurde fälschlicherweise behauptet, unter anderem durch Herrn Kost, es hätte durch uns ein „Angriff“ stattgefunden.

Jede von uns (bis auf die Frau mit dem Megafon) trug mindestens ein Schild, von denen wiederum viele mit beiden Händen gehalten werden mussten, weil sie sehr groß waren oder um die Schilder davor zu schützen, entwendet zu werden, wie auf den anderen Dyke Marches schon geschehen.

Dann war eine 79-jährige Frau mit einer chronischen Lungenerkrankung Teil der Gruppe.

Wie stets zuvor und auch in Zukunft verhielten wir uns friedlich, was von der Gegenseite nicht behauptet werden kann.

Staatsgewalt

Wir kritisieren die Rolle der parlamentarischen Beobachter/innen, da wir grundsätzlich die Gefahr einer Verletzung der Gewaltentrennung sehen. Es ist auffällig, dass nur Abgeordnete mit trans-queerer ideologischer Gesinnung beim Dyke March Hamburg parlamentarisch beobachteten.

Wir vermuten, dass den parlamentarischen Beobachter/innen die Aufgabe zugeteilt wurde, uns möglichst schnell ausfindig zu machen und uns in dem Fall sofort von der Polizei entfernen zu lassen.

Quelle.

Auf dem Dyke March Hamburg hatte die Polizei offensichtlich im Sinne einiger Gruppen gehandelt, z.B. der Dyke March Orga, die auch beobachtet wurde, wie sie sich vorher mit der Polizei diesbezüglich besprochen hatte. Wir vermuten, dass die Polizei die Anweisung bekommen hatte, uns

  1. möglichst als Aggressorinnen darzustellen und

  2. unbedingt zu verhindern, dass wir unsere Schilder zeigten oder Material verteilten. Dabei ist es durchaus möglich und wahrscheinlich, dass der echte Dyke March vor der Demo bei der Polizei als „extrem gefährlich“ dargestellt wurde, um die Polizei zu extremerem Handeln zu verleiten.

Der Wortlaut, mit dem uns die Teilnahme gestattet wurde, ist außerdem interessant, wurde uns doch gesagt, wir würden entfernt werden, sollte es zu Problemen kommen; allerdings wurde nie behauptet, dass die Polizei uns nicht auch entfernen würde, sollte es zu Übergriffen auf uns kommen. War also das Ziel der Transaktivisten, den Zug anzuhalten, bis die Aggressionen um uns explodierten und uns daraufhin von der Polizei entfernen zu lassen?

„An die Wand!“ vonseiten der Polizei werten wir außerdem als Einschüchterungsversuch.

Wie kann es sein, dass in einer Demokratie der Ausdruck einer anderen Meinung durch die bzw. mithilfe der Polizei eingeschränkt wird?

„Radikalfeministinnen wollten Gewalt provozieren“

Wieder mal wird uns u.a. vonseiten Georg „Georgine“ Kellermanns und der TAZ

3
die „Provokation von Gewalt“ beziehungsweise einer „aggressiven […] Reaktion“ oder auch „körperliche[r] Gewalt“ unterstellt. Und wieder mal weisen wir darauf hin, dass

  1. dies ein Eingeständnis ist, dass eine Bereitschaft da ist, uns Gewalt antun zu wollen. Anscheinend lösen wir im Gegenüber den Wunsch zur Gewalt aus,

  2. dass offen und laut homosexuell zu sein und für Homosexualität einzustehen, exklusiv zum gleichen Geschlecht hingezogen geboren zu sein und dazu öffentlich zu stehen, eine „Provokation“ ist, auf die es angemessen ist, mit Gewalt zu reagieren; also lesbenfeindliche Hassverbrechen legitimiert werden,

  3. hier Tätersprache

    4
    benutzt wird.

Die TAZ behauptet des weiteren, dass eine Eskalation verhindert werden konnte. Davon ist leider keine Spur, wie der Übergriff auf uns zeigt.

Merkwürdigerweise wird der Angriff auf uns mit keinem (!) Wort erwähnt, obwohl Mitglieder des sich mit wenigen Metern Abstand hinter uns befindlichen „enby:galactic + trans:tastic“-Blocks inklusive Herrn Kost selbst und aller Umstehenden ihn beobachtet haben müssen.

Sämtliche queerideologisch unterwanderten Vereine, Organisationen und Medien scheinen sich darauf geeinigt zu haben, nach DARVO-Taktik über uns zu „berichten“:

  1. Leugnen bzw. verschweigen, dass es zu Angriffen auf uns kommt,

  2. uns der Gewalt bezichtigen,

  3. uns „Menschenfeindlichkeit“ vorwerfen,

  4. mithilfe von politischer Macht und Meinungsmache diese Umkehrung als Fakten verkaufen.

Im Klartext bedeutet es, dass für trans-queere Ideolog/innen unbequeme Lesben damit rechnen müssen, von Presse und Politik für erlebte Gewalt verantwortlich gemacht zu werden. Das ist eine extrem bedenkliche Entwicklung.

Wir fordern eine Stellungnahme von allen der Öffentlichkeit verpflichteten Augenzeug/innen, inklusive Lesben gegen Rechts, Moritz Haberland und Eli Kappo in ihren Positionen als Influencerinnen, „Maya“, der „Dyke* March Hamburg“-Orga und Herrn Kost zu der Attacke und warum an erster Stelle nicht oder nicht wahrheitsgemäß über den Angriff auf uns berichtet wurde.

Ebenfalls warten wir auf eine Klarstellung durch den LesbenRing e.V. und Herrn Dr. phil. Dominik „Dana“ Mahr, die den „Bericht“ von „Maya“ unkritisch übernommen haben.

Eli Kappos Schild.
„LESBEN GEGEN RECHTS“-Banner.
„enby:galactic + trans:tastic“-Banner.
Der LesbenRing e.V. kommentiert „Mayas“ Thread über unser Auftauchen in Hamburg, wo er u.a. behauptet, wir wären zu „KEINEM Zeitpunkt“ in Gefahr gewesen. Herr Kost ist übrigens seit 2022 Mitglied beim LesbenRing e.V.

Änderungen: Anpassung zu Nacktmullen. Wir haben eine Spontandemo angemeldet.

#LesbenSagenNein #DykeMarchHamburg #LesbenStehenAuf #GetTheLOut

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„Lesben-Aufstand“: Unser Statement zum Dyke March Hamburg am 5. August 2022

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in_diesem_sinn
Sep 9, 2022

Ich habe gerade Eure Beschreibung gelesen und mir pocht immer noch die Halsschlagader. :-(

Ich habe wirklich großen, großen Respekt vor euch Frauen! Bleibt stark!

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Kafkaesque
Sep 9, 2022

@ Mehr Liebe für Nacktmulle:

Man kann die Dinge immer anders interpretieren, als sie eigentlich sind... Ich (Cis-Lesbe) stehe auf dem Foto in grau rechts neben Mullrich. Wir sind Freunde und waren zusammen auf der Demo. Ich kann bestätigen, dass es sich bei dem Slogan "Mehr Liebe für Nacktmulle" keineswegs ium Penis-Werbung oder etwas ähnlich Absurdes handelt, sondern darum, zu mehr Liebe (= Aufmerksamkeit. Anerkennung, Zuneigung) für Nacktmulle zu inspirieren, einer viel zu wenig beachteten und einzigartigen Spezies. Wir laufen seit Jahren beim CSD mit manchmal erneuerten Plakaten mit der stets gleichen Botschaft mit. Wir nehmen das Plakat mit zum Fußball ins Stadion, es war mit uns bei "Rave the Planet" in Berlin und wird uns auf noch hoffentlich viele Veranstaltungen begleiten!

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